Die Kastorkirche
Ganz offiziell heißt die älteste Kirche Koblenz‘ Basilika St. Kastor. Ihre Ursprünge gehen auf den 12. November 836, den Tag ihrer Weihe zurück und wurde von dem Trierer Erzbischof Hetti initiiert und von Kaiser Ludwigs dem Frommen unterstützt. Die Lage der Basilika ist in zweierlei Aspekten interessant. Zum einen lag ihr Standort zum Zeitpunkt ihrer Erbauung außerhalb der Stadtgrenzen von Koblenz und war dadurch auch nicht durch die Stadtmauern geschützt. Zum Anderen konnte im November 2008 in direkter Nachbarschaft zur Kirche erstmals der archäologische Beweis erbracht werden, dass in Koblenz früher Römer siedelten. Im Zuge der Baumaßnahmen für die Bundesgartenschau 2011 konnten Überreste eines römischen Kastells ausgegraben werden, die letztendlich den Beweis für eine frührömische Siedlung in Koblenz erbrachte.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche und vor allem die Türme schwer beschädigt. Trotz schwerer Zeit begannen die Koblenzer ihre Kastorkirche – damals war sie noch nicht Basilica minor – wieder aufzubauen – auch die beiden Türme mit Wetterhahn. In Koblenz erzählt man sich, dass der Kopf des alten Reiterstandbilds vom Deutschen Eck, das von den Amerikanern für Zielübungen benutzt wurde, von vier findigen Koblenzern im Keller der Kastorkirche versteckt wurde. Nun brauchte man Kupferblech für die Wetterhähne und erinnerte sich an den Kaiserkopf im Keller. Angeblich sollen die beiden Wetterhähne auf der Basilika St. Kastor aus Teilen des alten Reiterstandbilds gefertigt worden sein.